

Melissa Naschenweng
Melissa singt Texte wie „Schleich di“ und bezieht sich dabei auf den verkaterten Morgen nach einem One-Night-Stand. Oder sie singt in „Besserwisser“ darüber, dass sie von der Kulturpolizei auch gerne als hohlköpfiges Popsternchen belehrt wird. Bei „Hirsch“ geht es um Aufreißer, die es einfach nicht schaffen, un-peinlich die Bratpfanne zu rühren. In „Amelie“ ist Mobbing im Netz das Thema. Teils sind das Songs, die auf persönlichen Erlebnissen von Melissa basieren, teils behandeln sie Themen, die Melissa wichtig sind und zu denen sie was zu sagen hat. Gegebenheiten, denen man nicht auskommt, wenn man im Rampenlicht steht. Und genau das tut sie.
Zitat Melissa:
„Vieles muss man einfach mit einem Augenzwinkern sehen und manchmal drück ich sogar beide Augen zu. Klar nehme ich auch mal gerne Klischees aufs Korn und nein, ich hab nicht vor, mir ein Wörterbuch zu besorgen, um überall mitreden zu können. Ich kann auch gut zuhören und wenn ich was zu sagen habe, dann geht das auch mit einfachen Worten, die jeder versteht. Man darf sich selbst eben nicht so ernst nehmen.“
Bei Melissa Naschenweng steht seit fünf Jahren das Chart- und Erfolgsbarometer auf wolkenlos. Und seit ebenso vielen Jahren zeigt sie mit unbeugsamer Authentizität ihr Alleinstellungsmerkmal in einem Geschäft, welches sich sonst ohne rosarote Brillen schwertut.
Melissa, so wie das Land ist die Frau. Sie ist, wie sie ist. Den Mund lässt sie sich nicht verbieten, schon weil sie sich oft wehren muss. Eine blonde Frau ist kein Freiwild und Festzelte oder andere ähnliche Locations, sind wohl alles andere als eine Arena der politischen Korrektheit. Und: Es entscheidet immer noch sie, wen sie am nächsten Morgen mit einem rustikalen „Schleich di“ aus dem Bett scheucht.